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Hier finden Sie folgende Gedichte:

Still, seid leise
Steh nicht an meinem Grab und weine
...denn es fehlt einer
Die Zwischenlandung eines kleinen Engels
Ein Hauch von Leben
Seht ihr uns Sternenkinder
Du zeigtest mir das Leben...
Auf der anderen Seite des Weges
Wenn du jemals ein Kind verlierst
Was wisst ihr von mir
Alle reden von werdenden Eltern
Dein süßes Gesicht
Kleines Kind
Für alle, die mich nicht verstehen
Es schreit in mir
Regenbogenbrücke
Engel
Für alle Sternenpapas
Wolkentag
Begleiter
Sternchenparty
Das Formular
Es weht der Wind ein Blatt vom Baum          
Der geborgte Stern



Engelchen
Still, seid leise

Still, seid leise,
es waren Engel auf der Reise.
Sie wollten ganz kurz bei euch sein,
warum sie gingen, weiß Gott allein.
Sie kamen von Gott,
dort sind sie wieder,
wollten nicht auf unsere Erde nieder.
Ein Hauch nur bleibt
von ihnen zurück,
in euren Herzen ein großes Stück.
Sie werden jetzt immer
bei euch sein,
vergesst nie,
sie waren noch so klein.
Geht nun ein Wind, an mildem Tag,
so denkt, es war ihr Flügelschlag.
Und wenn ihr fragt,
wo mögen sie sein ?
Ein Engel ist niemals allein.
Sie können jetzt alle Farben sehen
und barfuß durch die Wolken gehen.
Vielleicht lassen sie sich hin und wieder
bei den Engelskindern nieder.
Und wenn ihr sie auch sehr vermisst
und weint,
weil sie nicht bei euch sind,
so denkt, im Himmel,
wo es sie nun gibt,
erzählen sie stolz:
Wir werden geliebt !

Verfasser unbekannt
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Lanschaft
Steh nicht an meinem Grab und weine

Steh nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort.
Ich schlafe nicht.
Ich bin in den tausend
wehenden Winden.
Ich bin der Diamant,
der im Schnee glitzert.
Ich bin das Sonnenlicht
über dem reifen Korn.
Ich bin der sanfte Herbstregen.
Wenn Du in der morgendlichen Stille erwachst,
bin ich der Vogel,
der sich schnell in die Lüfte erhebt
und zwitschert.
Ich bin der Stern,
der in der Nacht scheint.
Steh nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort.
Ich bin nicht tot.

American Indian
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Sterneneltern
© Reg Littlefield
...denn es fehlt einer

Wir wären eigentlich vier
und sind doch nur drei,
denn es fehlt einer,
und dennoch fehlt keiner,
denn einer ist immer dabei.

Wir wären eigentlich vier,
vier Freunde,
die durchs Leben gingen,
vier, die gemeinsame Lieder singen,
vier Kameraden,
die zusammen lachten,
vier waren`s,
die oft Späße machten,
aber wir sind nur drei,
denn es fehlt einer,
und dennoch fehlt keiner,
denn einer ist immer dabei.

Dabei, wo drei gehen und singen,
dabei, wo drei lachen
und Späße machen.
In Wirklichkeit kann uns
niemand trennen:
Auch wenn es so aussieht,
als wär`n wir nur drei...
Denn – einer ist immer dabei.

Jutta Klinkhammer-Hubo für ihre verstorbene Tochter Anika
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Schmetterling
Die Zwischenlandung eines kleinen Engels

Ein Traum der in Erfüllung ging
Endlich ein eigenes Kind.

Etwas, das an seidenem Faden hing
Bedroht von Sturm und Wind.

Doch gut behütet in Mutters Bauch.
Ganz weich und wohlig warm.
9 Monate so ist der Brauch,
Dann hält man es im Arm.

Doch plötzlich gehts viel früher los,
Die Wehen setzen ein.
Man denkt sich noch, was mach ich bloß,
Das kann doch jetzt nicht sein.

Der kleine Mensch, er kommt zur Welt.
Die Chancen sind nicht gut.
Ein paar Minuten kämpft der Held,
Mit allergrößtem Mut.

Die ganze Freude ist zerstört,
Man weiß nicht wo man hingehört.
Man sieht das Kind so friedlich liegen,
Man kann es in den Armen wiegen.

Nur Atmen tut das Kleine nicht.
Es hat auch noch nicht viel Gewicht.
Zu kurz war seine Zeit,
In Wärme und Geborgenheit.

Noch viel zu schwach war dieses Kind.
Zu stark waren Sturm und Wind.

Was gibt der Hoffnung wieder Kraft?
Man sucht den kleinsten Stengel.
Vielleicht hilft die Gewissheit das manīs schafft:

Es war die Zwischenlandung von einem kleinen Engel

Janne Andersen
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Kücken
Ein Hauch von Leben

Nur ein Hauch von Leben,
mehr war es noch nicht.
Nur ein Hauch von Leben,
trotzdem vermissen wir dich.

Für kurze Zeit nur bei uns,
nicht genug dich richtig kennenzulernen.
Für kurze Zeit nur bei uns,
gingst viel zu früh zu den Sternen.

Vergessen werden wir dich nie,
bist in den Sternen und im Wind.
Vergessen werden wir dich nie,
du bleibst für immer unser Kind.

Wir werden nicht aufhören dich zu lieben,
auch wenn der Verlust wird immer schmerzen.
Wir werden nicht aufhören dich zu lieben,
du bist in unseren Gedanken und unseren Herzen.

Carolin Semmelroth
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besondere Äpfel
Seht ihr uns Sternenkinder

Seht ihr uns Sternenkinder,
hier oben im Paradies,
unter dem uralten Apfelbaum?
Es ist der Baum der verbotenen Früchte,
nur uns hat Gott erlaubt davon zu essen,
denn er sagt, wir sind was besonderes,
wir sind Eure Kinder.

Seht ihr uns Sternenkinder,
hier oben im Paradies,
wie wir lachen und tanzen?
Wir spielen die schönsten Spiele
und feiern die tollsten Feste,
denn wir sind glücklich hier,
wir sind Eure Kinder.

Seht ihr uns Sternenkinder,
hier oben im Paradies,
wie wir zu Euch hinunter schauen?
Wir wollen, das ihr ebenso glücklich seid,
deshalb senden wir Euch Kraft und neuen Lebensmut,
denn wir haben Euch sehr lieb,
wir sind für immer Eure Kinder.

Für alle Sternenkinder-Eltern
Carolin Semmelroth
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Herzen
Du zeigtest mir das Leben...

Ich wollte dich ein Stück im Leben begleiten,
dir die schönen, aber auch die traurigen Seiten
dieser Erde zeigen.

Ich wollte mit dir die kleinen
und die großen Sorgen teilen
wollte mit dir lachen,
wollte mit dir weinen,
wollte viele Jahre mit dir gemeinsam
auf dieser Welt verweilen.

Das Schicksal aber wollte anders,
du solltest mir all diese Dinge zeigen.
Du sollstest mir zeigen,
was kleine und was große Sorgen,
du meine Kleine solltest mich
als Engelchen durchs Leben begleiten.

Du hast mir die Augen geöffnet,
du zeigtest mir was wirklich wichtig.
Du gibst mir die Kraft die ich brauche,
um auf dieser Welt zu existieren.
Du mein Engelchen zeigtest mir das Leben ...

Für meine Lara von deiner Mami
Denise Quarti
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der Weg
Auf der anderen Seite des Weges

Der Tod ist nichts,
Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für Euch war, bin ich immer noch.

Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.
Seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben.

Betet, lacht, denkt an mich. Betet für mich.
Damit mein Name im Hause ausgesprochen wird, so wie es immer war,
ohne irgendeine besondere Betonung, ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war.

Der Faden ist nicht durchschnitten.
Warum soll ich nicht mehr in Euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in Eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges.

Charles Peguy
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Sterne
Wenn du jemals ein Kind verlierst

Wenn du jemals ein Kind verlierst,
wie es mir geschehen ist,
dann wirst du die andere Seite der Wahrheit kennen.
Du wirst verstehen, was es bedeutet, vernichtet zu sein
und doch jeden Tag aufzustehen
und den Kessel mit Wasser zu füllen.
Du wirst den Dampf aus dem Kessel steigen sehen und weinen. 
Du wirst behaupten, es sei alles in Ordnung. 
Du hast ein Staubkorn ins Auge bekommen. Das ist alles.
Auf der Straße werden Tränen auf den Gehsteig tropfen
und deine Schuhe füllen. 
Sag, die Sonne schiene dir in die Augen. 
Wenn du deine Trauer zeigst, vergeht sie nicht. 
Wenn du sie verbirgst, vergeht sie nicht. 
Sie ist für immer und ewig bei dir,
aber es gibt vielleicht eine Stunde,
in der du dich nicht erinnerst. 
Einen Abend, an dem der Himmel blau wie Tinte ist. 
Einen Nachmittag, an dem deine Tochter
hinter einer Grille herläuft, die sie niemals fangen wird. 
Flüstere den Namen deines Babys. 
Dann sei still!

Verfasser unbekannt
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gebrochenes Herz
Was wisst Ihr von mir

Ihr glaubt ich hätte es überwunden
hätte neuen Lebensmut gefunden
Was wisst ihr von mir?
Nichts!
ich lebe nicht ich funktioniere
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

ihr lacht und scherzt und ich lache mit
denn das erwartet man doch
aber wenn ich allein bin weine ich immer noch
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

ihr erzählt von euren "kleinen Sorgen"
und ich tu so als hörte ich zu
aber während ihr wisst
dass man all eure Probleme lösen kann
gehe ich zum grab meines Kindes und zünde Kerzen an
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

ihr sagt die Zeit heilt alle Wunden
und irgendwann wird alles wieder gut sein
doch ich weiss meine Wunden heilt keine Zeit
ich werde nie mehr wie früher sein
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

ihr vermeidet den Namen meines Kindes
weil ihr denkt dass mir das Kummer bringt
doch er ist sowieso immer in meinen Gedanken
nichts ist mir wichtiger als die Erinnerung an mein Kind
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

ihr sagt "das Leben geht weiter,
das ist der Lauf der Zeit"
ich weiss nur dass ich leben muss, obwohl ich es nicht will
keiner fragt: bist du dazu bereit?
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

darum nur eine Bitte
gebt mir keine Ratschläge mehr wie ich leben soll
lasst mich einfach wie ich bin
und wenn ich gehen will so nehmt es hin
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

Angelika Cammarata
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Käferfamilie
Alle reden von werdenden Eltern

Alle reden von werdenden Eltern,
keiner denkt an ein schlechtes Ende
und es kommt doch noch eine Wende.
Es werden Kinder geboren
und sie sind doch keine Eltern geworden.
So denken Menschen die es nicht kennen,
denn die, die das Kind geboren, werden sich Eltern nennen!
Eltern von einem Sternenkind,
manchmal den Namen nur für sich und den Wind.
Sie werden es nie aufwachsen sehen
oder wie sie die ersten Schritte gehen.
Nie hören was sie sagen
oder eine Umarmung wagen.
Nein das werden sie alles nicht!
Aber was sie können, ist es lieben bis in die Ewigkeit,
denn dazu braucht man keine Zeit.
Nicht auf Erden, sondern im Herzen werden sie leben
und so wirdīs für die Eltern immer einen festen Platz geben.
Diese Liebe kann man nicht messen,
denn diese Kinder werden nie vergessen.
Sie haben gelebt, es waren Menschen, man kann sie nicht greifen
und das muss erst mal ein Außenstehender begreifen!

Kathrin mit Jason fest im Herzen
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Spuren
Dein süßes Gesicht

Ich sehe vor meinen Augen dein süßes Gesicht,
doch ich kenne die Farben deiner Augen nicht.
Habe nie das Strahlen darin gesehen,
musstest vorher schon von mir gehen.

Kleine Äuglein, die niemals weinen,
Kindertränen, die winzig kleinen.
Tränen, die schnell getröstet sind,
du nahmst sie mit, mein Kind.

Ich sehe das kleine Mündchen von dir,
doch es wird niemals rufen nach mir.
Es ist so süß und lächelt sogar dabei,
gingst schon vor deinem erstenSchrei.

Die Wangen noch nicht ganz babyrund,
obwohl kein Leben in dir ist, ist alles gesund.
Ich weiß, wie dein Näschen empor sich reckt,
doch du rümpfst es niemals ganz keck.

Ich sehe deine kleine Stirn, du Maus.
Doch du ziehst sie niemals kraus.
Wirst sie niemals ärgerlich runzeln
und dabei noch vermessen schmunzeln.

Du hältst deine Händchen fest an dich,
doch streicheln werden sie mich nicht.
Kleine Händchen, entzückend anzuschau`n,
werden sich mir nie suchend anvertrau`n.

Deine Füßchen so klein und zart
werden niemals stampfen ganz hart.
Wirst niemals kindliche Wut fühlen
und verwegene Empörung spielen.

Die Haut ist noch so fein und dünn,
doch sie wird nie fühlen, wenn ich da bin.
Sie konnte nie meine Wärme spüren.
Musste dich so früh verlieren.

Ich hatte dich, mein totes Kind, im Arm
und trotzdem war mir dabei warm.
Du strahltest solch` eine Ruhe aus,
obwohl du schon verlassen hattest dieses Haus.

Du bist so zauberhaft und winzig.
Doch obwohl du tot bist, so friedlich.
Als würdest du lächeln, so sah ich dich,
doch ob du mich spürtest, weiß ich nicht.

Kerstin Köferstein, für ihre verstorbene Tochter Maja
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Spuren
Kleines Kind

Ich hielt dich nie
In meinem Arm
Mein liebes, kleines Kind;
Du starbst
Bevor du noch geborīn,
Entflohst mir mit dem Wind.

Ich weiß nicht
Wem du ähnlich warst
Mir oder dem Papa;
Ob deine Augen
Blau gewesen sind,
Oder gar braun dein Haar.

Ich konntī nie
Deine Stimme hörīn,
Nie deinen Herzschlag spüren;
Ich konnte niemals
Deine Hand
Und dein Gesicht berühren.

Ich weiß nur
Daß du mir sehr fehlst
Und daß du fern mir bist;
Mein kleines,
Ungeborīnes Kind:
Ich hab dich stets vermißt.

Gisela Happekotte
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Trauer
Für alle, die mich nicht verstehen

Sie sagen:
Das wird schon wieder...
Und
Du bist ja noch jung!
Sie sagen:
Du schaffst das schon...
Und auch
Das Leben geht doch weiter!
Du kannst doch neue Kinder haben sagen sie...
Doch ich sage euch
- warum versteht ihr nicht -
Ich will kein neues.
Will nur dieses eine.
Dieses eine Kind will ich zurück!

Monja Kallus
[nach oben]



Spuren
Es schreit in mir

Es schreit in mir.
Unvernehmbar,
außer in der Tiefe meiner Seele.
Von Augenblick zu Augenblick
halte ich fester,
und ich weiß,
wenn ich dich noch länger halte,
kann ich dich nie mehr gehen lassen.
Ungläubig habe ich innerlich geschrien,
als sie dich mir nahmen.
Meine letzte Chance, dich zu berühren,
dich zu halten und bei dir zu sein,
du ach so besondere Liebe,
die ich für all zu kurze Zeit kannte.
Und doch kenne ich dich für immer.

Julie Fritsch, aus "Unendlich ist der Schmerz" (Köster Verlag, München)
[nach oben]



Regenbogen
Regenbogenbrücke

Uns blieb wenig Zeit zum Abschied nehmen.
Aus grauen Wolken regnet Traurigkeit,
sammelt sich mit meiner Augen Tränen
in einem See, geflutet zwischen Raum und Zeit.

Es ist nicht leicht, den Tod zu akzeptieren,
so schwer Realitäten zu versteh'n.
Es tut so weh, Dich zu verlieren,
doch Du hilfst mir, die Wunderwelt zu seh'n.

In meinen Träumen kann ich Dich noch spüren,
hör' wie Du sagst, Du bist nicht fern von hier.
Wenn Sonnenschein und Regen sich berühren,
dann zeigst Du mir den Weg von mir zu Dir.

Die grauen Wolken haben sich verzogen.
Ein Sonnenstrahl benetzt den letzten Regen.
Und aus dem See entsteigt ein Regenbogen,
ich schick' Dir darauf einen Gruß entgegen.

Isolde Kokoschky
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Frau am Fenster
Engel

Ich stehe am Fenster und sehe in die Nacht - frage mich:
Ob mein Engel wohl gerade über mich wacht?
ob er mein leben lenkt,
darüber ob er mein leben kennt?

Es fällt mir so schwer, mein Engel dich los zu lassen
Ich fange an die Welt dafür zu hassen

Unendliche Trauer füllt mein gebrochenes Herz
Weinen lindert nur wenig den grausamen Schmerz

Lass irgendwann sanft deine zarten Flügel schwingen
Um mir die Botschaft es geht dir dort gut zu bringen

Engel halt mir einen Platz auf deinem Wölkchen frei
Denn wenn meine Zeit gekommen ist, sind wir wieder zwei.

Birgit Lachmund
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Sternenpapa
Für alle Sternenpapas

Einmal nur wurde ich gefragt,
von einem Freund, fast schon verzagt:
"Wie es ist ein Sternenpapa zu sein?
Wie nur linderst Du deine Pein?"

Meine Antwort hat auf sich warten lassen,
die Gefühle so unendlich schwer zu fassen.
Es ist nicht leicht, Sternenpa zu sein,
dir fehlt ein Kindchen, winzig klein.

Hast Dich gefreut mit ganzem Herz,
was Dir jetzt bleibt ist nur der Schmerz.
Doch den will niemand sehen,
sagt dir: "Wird schon gehen!"

Findest nicht sehr viel Verständnis,
kaum einer hat die Erkenntnis,
dass dies Kindchen hat gelebt,
egal was auf einem Zettel steht.

Du musst stehen deinen Mann,
das ist es, was man von dir erwarten kann.
Möchtest schreien, möchtest weinen,
hältst die Klappe, sagst keinen Ton, gar keinen.

Tust jeden Tag weiter deine Pflicht,
deine Umwelt kümmert es meist nicht.
Deine Mine geschnitten wie aus Holz,
jeder Roboter wäre darauf stolz.

Dein Herz ist erfüllt von tiefer Trauer,
für die anderen war es nur ein kurzer Schauer.
Musst halt einfach weiter machen,
dabei willst du gar nicht lachen.

Verbirgst tief in dir deinen Schmerz,
verschließt ihn dicht in dein Herz.
Dabei ist das gar nicht zwingend,
lass ihn heraus, das ist dringend:
Denn auch du darfst trauern,
und mag es auch ewig dauern!

Ich wünsche allen Sternenpapas, die Möglichkeit zu haben,
ihre Trauer zu zeigen und damit auch akzeptiert zu werden.


René Andreas
[nach oben]



Schmerz
Wolkentag

Wenn die Sonne über die Wolken spitzt,
Sternchen schon auf dem Bettrand sitzt.
Hat gewaschen Ohren und Gesicht,
und vergaß auch die Hände nicht.

Zum Frühstück gibts Marmeladenbrot,
dazu Beerensaft, funkelndrot.
Frische Milch gibts natürlich auch,
und knusprig Cornflakes gar zu hauf.

Jetzt aber nix wie raus zum toben!
Das Wetter kann man hier nur loben.
Nicht zu kalt und nicht zu heiss,
immer richtig, wie man weis.

Auf Wolken toben ist ganz famos,
brauchst keine Schuhe, nackte Füße blos.
Auch das hinfallen tut nicht weh,
gibt kein Geschrei, kein herrjeh!

So macht spielen richtig Freude,
jeden Tag, nicht nur heute.
Dann gibt es auch schon Mittagessen,
das tut kein Sternchen je vergessen.

Gibt hier doch lauter leck're Sachen:
Tomatennudeln, bis die Tische krachen.
Kuchen noch und Eis dazu,
alle Schüsseln sind geleert im Nu!

Nach dem Essen, Sternchen waschen,
alle klebrig noch, vom naschen.
Dann gehts auch schon wieder weiter,
schnell hinauf und auf die Leiter.

Zu der Wolke hoch, da oben,
das ist gar kein Platz zum toben.
Hier machen die Sternchen Mittagsschlaf,
schlummern friedlich ein, ganz brav.

Nachher dann, zu spät'rer Stunde,
macht 'ne Nachricht hier die Runde:
der Wolkenkasper kommt herbei!
Da ist der Mittagsschlaf vorbei.

Alle wollen doch den Kasper sehen,
mit ihm lachen, mit ihm reden.
Ist die Vorstellung dann aus,
gehn' die Sternchen schnell nach Haus.

Essen alle noch ein Abendbrot,
malen vorher noch den Himmel rot.
Nach dem Essen gibts noch eine Geschicht',
heute von Flux, dem kleinen Licht.

Sind alle Sternchen endlich eingeschlafen,
schlummern ruhig, die kleinen Braven.
Träumen dann von Mama und Papa,
sind in ihren Träumen, sind immer da.

So geht ein Wolkentag vorbei,
ihr seht: ist kein Einerlei!
Allen Sternchen geht es gut,
drum habt viel Kraft und auch viel Mut!

René Andreas
[nach oben]



Schmerz
Begleiter

ER kommt plötzlich, aus dem Hinterhalt,
erwischt dich immer wieder eisekalt.
Zerreist dir die Brust, sprengt dein Herz.
kommt immer wieder, du weist wer: der SCHMERZ.

Denkst an nichts böses gerade eben,
freust dich am Licht, freust dich am Leben.
Da schlägt ER zu, kennt kein Mitleid,
zertritt die Freude, spaltet deine Fröhlichkeit.

Oft denkst du, du wärst IHN los,
deine Freude darüber, so unendlich groß.
Doch ER wird dein Begleiter für immer,
dich, nein, dich verlässt ER nimmer!

Du must damit leben, dich mit IHM arrangieren,
mit IHM weiter durch dein Leben navigieren.
Ist nicht immer da, aber auch nie ganz weg,
du wirst IHN nicht los, es hat keinen Zweck.

René Andreas
[nach oben]



Sternchenparty
Sternchenparty

Wir fragen uns, tagein, tagaus:
"Wie sieht eine Sternchenparty aus?"
Mit dem Geheimnis ist's jetzt vorbei!
Ich erzähls euch, ich war dabei.

Wenn kleine Sternchen Party machen,
dann gibts für alle was zu lachen.
Alle Wolken werden zusammen geschoben,
so lässt sich doch viel besser toben.

Luftballon und Schmetterling,
jedes noch so hübsche Ding
feiert mit, das ist klar!
Heut' ist Sternchenparty! Hurra!

Kekse und Kakao gehen rund,
und Fingerfarben kunterbunt.
Malen einen Regenbogen
an den Himmel, ungelogen!

Müde gar, von der großen Sause,
machen alle erstmal Pause.
Kuscheln mit dem Wolkentier,
wird dann wieder ruhiger hier.

Und die Sternchen feiern fleissig,
aber nur bis sechs Uhr dreissig.
Dann gehts flugs ab ins Bett!
Da schlummert sich's dann so nett.

Träumen dann von Mama und Papa,
sind ihnen dann ganz dicht und nah.
Kuscheln sich im Traume an,
damit das Sternchen besser schlafen kann.

Eine Sternchenparty ist genial,
darum denkt daran, jedes mal:
Gibts eine Wolkendecke am Himmel oben?
Die ham die Sternchen zusammen geschoben!

Manchmal ist es einfach tröstend, sich vorzustellen,
dass es dort wo mein Krümelchen jetzt ist, einfach schön ist.


René Andreas
[nach oben]



Traumversendeformular
Das Formular

Ein Sternchen will einen Traum versenden,
so soll der Papa an es denken.
Dachte sich was schönes aus,
machte bunte Träume draus.

Doch wie geht es weiter dann,
dass der Traum kommt an den Mann?
Muss doch noch zur Erde runter,
bevor der Papa wird dort munter.

Und so geht das Sternchen los,
freut sich dabei ganz famos,
dass der Papa heute Nacht,
mit einem Traum wird bedacht.

Doch was dem Sternchen nicht gewahr,
dafür braucht's ein Formular.
Denn auch im Himmel droben,
ist die Bürokratie zu loben.

So soll es schreiben fein,
in ein dreifachen Antrag rein:
Was, wohin und auch warum?
Das wird dem Sternchen doch zu dumm!

Sucht sich ein paar Regentropfen,
die, die bei Papa aufs Dache klopfen.
Schickt den Traum dann mit ihnen mit.
Hui! Und schon geht ab der Ritt!

Kommen dann endlich unten an.
Wenn Papa schläft wie ein müder Mann,
legen dann den Traum aufs Kissen.
Von wem? Der Papa wirds schon wissen!

Wer mal nicht vom Sternchen träumt,
das hat das Sternchen nicht versäumt.
Ist nur verzweifelt ganz und gar,
über einem Traumversendeformular.

René Andreas
[nach oben]



ein Blatt
Es weht der Wind ein Blatt vom Baum

Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blättern eines.
Es ist ein Blatt, man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein
war Teil von unserem Leben.
Drum wird dieses eine Blatt allein
uns immer wieder fehlen.

Susanne Klemt
[nach oben]



Leuchtesternchen
Der geborgte Stern

Es war einmal ein kleiner Stern,
der leuchtete am Himmel gern.
Doch gern wollte er auch mal die Erde erblicken
und ließ sich mit viel Schwung zu den Erdlingen schicken.
Alle waren ganz entzückt.
Die Ankunftsaktion war also geglückt!
Wenig Gramm verteilt auf kleine Länge -
oh je, was für eine schwache Menge.
Der kleine Stern war ganz betrübt,
hatte er sich schließlich so bemüht!
Mühe alleine genügte nicht,
das zeigte täglich dann das Licht.
Hilfen kamen von allen Seiten, sollten heilen und begleiten.
Aber Sternchen wollte lieber gehen
und an seinem alten Platz am Himmel stehen...
Zurück bleiben die Erdlinge und trauern,
aber gewiss ist,
Leuchtesternchen wird den Schritt niemals bedauern.

Annette Simon
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Land der Sternenkinder (c)2006
/2008