eigene Gedichte

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Hier finden Sie folgende Gedichte:

Das Land der Sternenkinder Das Land der Sternenkinder (II)
Schleifen an der linken Brust Versucht, uns einfach zu verstehen
Sterneneltern Träume
Sterne Niemals
Sternenglanz in klarer Nacht Leben ohne Kind
In manchen Nächten Warum?
Ein echter Mann Ich suche endlos
Unauslöschbar Der Regenbogen-Traum
Ich sehe zum Kalenderblatt Einst - Jetzt
Kindergrab Fragen ohne Antwort
Kindergrab (II) Fragen ohne Antwort (II)
Ozean meiner Gedanken Der kleinste Stern
Ich denke an Dich, mein Kind Wolkenboote
Eine Bitte an unsere Mitmenschen Tiefes Schweigen
Traumgedanken, Gedankenträume Wie mag es wohl sein...
Laßt ihre Namen hell erklingen! Heut' besuche ich mein Kind
Rückblick - Ausblick Die Welt erstrahlt im Sonnenlicht
kleiner Engel Ein kleines Zeichen
Sternchen's ET Sternchen's Geburtstag
Du hast uns zu stolzen Eltern gemacht! Gedankenreise
Die kurze Zeit mit Dir, mein Kind Die besonderen Tage



Das Land der Sternenkinder

Das Land der Sternenkinder fern
darf man im Traum besuchen.
Man fliegt vorbei am Märchenstern
und landet zwischen Buchen.

Tritt man aus dem Wald heraus,
wiegt Blumen leis der Wind.
Bunt und lustig sieht das aus,
so liebt es jedes Kind!

Schönes Spielzeug gibt es hier,
auch manchen Kletterbaum.
Der große Zoo mit Wildgetier
ist auch ein Kindertraum.

Sonnig-warm ist's jeden Tag,
weil Kinder gerne lachen.
Und wollen sie im Schnee rumtoben?
Auch dieses läßt sich machen!

Wenn einmal leichter Regen fällt
aus Wolken, die vorrüberzogen,
zaubert er an's Himmelszelt
'nen bunten Regenbogen.

Es spielen schön in lust'ger Runde
die Sternchen groß und klein.
Sie lachen, toben manche Stunde
im hellen Sonnenschein.


Keinen Zank und keinen Streit
gibt es in dieser Schar -
nur Kinderlachen weit und breit
lauscht man - wunderbar!

Nichts und niemand stört den Kreis
der kleinen Engelein...
doch manchmal, wunderbar und leis,
dringt doch von außen ein

ein kleines Lied, ein liebes Wort
ein Schluchzen, ein Gebet -
beweist, das (obgleich sehr weit fort)  
der Eltern Liebe nie vergeht!

Glücklich ist der kleine Stern
und macht sich auf die Reise.
Grüßt seine lieben Eltern fern
auf seine eigene Weise.

Sein Zeichen kann der Regen sein,
der Sternenglanz im Dunkel,
der Schletterling, der Windhauch fein,
das Morgentaugefunkel.

Das Land der Sternenkinder fern -
wie gut, das es das gibt!
Es hütet jenen kleinen Stern,
auf Erden heiß geliebt.

Ralf Korrek, 08.06.2006
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Land der Sternenkinder


Das Land der Sternenkinder (II)

Das Land der Sternenkinder fern
ist unseren Augen wohl verborgen...
"Wie geht es meinem kleinen Stern?"
fragt man sich deshalb voller Sorgen.

Die leise Antwort trägt der Wind,
sie raschelt durch den alten Baum...
wir hören unser kleines Kind -
es spricht zu uns in unserem Traum!

"Liebe Eltern, wir verstehen
daß Kummer nagt an Eurem Herzen...
doch unsere Welt ist bunt und schön -   
frei von Sorgen, frei von Schmerzen!

Die Wolken treiben sanft dahin
im azurblauen Himmelsmeer...
wir Sternenkinder sitzen drin -
so eine Fahrt gefällt uns sehr!

Der Vögel lust'ge Zwitscherlieder
begleiten uns bei Spaß und Spiel...
Wir hören ihr Singen immer wieder -
nie wird uns der Gesang zuviel!




Beim malen, kritzeln, modellieren
toben wir uns richtig aus...
Wollt Ihr mal einen Blick riskieren?
Schaut einfach aus dem Fenster raus!

Der Himmel, soweit das Auge reicht,
ist Leinwand uns und Staffelei...
kein Kunstwerk je dem anderen gleicht -
toll ist diese Pinselei!

Ein Regenbogen ist das Zeichen,
dass wir Kinder an Euch denken...
er soll mit Farben ohnegleichen
Euch Dank für Eure Liebe schenken!

Wir sind Euch nur ein kleines Stück
voraus geeilt, noch nicht entschwunden...   
irgendwann lacht uns das Glück -
dann sind auf ewig wir verbunden!"

Das Land der Sternenkinder fern
ist unseren Augen zwar verborgen...
doch weiß ich nun - um meinen Stern
brauche ich mich nicht zu sorgen!

Ralf Korrek, 26.03.2007
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Land der Sternenkinder


Schleifen an der linken Brust

Schleifen an der linken Brust
machen uns manch Leid bewußt,
was uns Menschen treffen kann
und sollen uns erinnern dran.

Jeden, der eine Schleife trägt,
hat ein Schicksal sehr bewegt.
Sprecht ihn an, leiht ihm ein Ohr,
geht gegen das Vergessen vor!

Viel zu oft wird weggesehen,
wo schlimme Dinge sind geschehen,
wo Menschen tiefe Trauer tragen
und keiner möchte danach fragen.

Wenn wir das Schweigen brechen wollen,
wenn andere mit uns reden sollen,
wenn wir als Boten uns begreifen -
dann tragen wir Erinnerungs-Schleifen.

Bunte Schleifen wehen im Wind,
erinnern an so manches Kind,
an kranke Männer oder Frauen...
wir bitten Euch, nicht wegzuschauen!

Ralf Korrek, 10.04.2006
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Erinnerungsschleifen


Versucht, uns einfach zu verstehen

"Ab wann ist man ein Elternpaar?
Sobald ein Kind geboren - klar!"
So sprechen all die schlauen Leute
seit Alters her und auch noch Heute.
Sie sagen, "Macht nicht so'nen Wind.
Das war doch noch kein richt'ges Kind.
Könnt neue haben jederzeit,
Wozu nur diese Traurigkeit?"
Sowas zu sagen trifft uns sehr,
Vergrößert nur das Tränenmeer...

Ich sag' Euch, warum wir traurig sind:
Verloren haben wir ein Kind.
Ein kleines Menschlein - wunderschön,
weil wir es mit dem Herzen sehen.
Wie groß, wie schwer - das ist egal,
für uns ist dieses Kind real!!!
Wir möchten einfach, daß Ihr wisst
wie wichtig uns dies Menschlein ist!
Drum nehmt uns bitte, wie wir sind -
Eltern, die trauern um ein Kind.

Kein anderes Kind, das uns geboren,
wird je ersetzen, was wir verloren.
Wenn Ihr uns wollt behilflich sein,
schließt unser Sternenkind mit ein
in Eure Reden und Gedanken -
wofür wir herzlichst uns bedanken!
Nennt seinen Namen, sein Geschlecht,
wenn Ihr von unserem Baby sprecht...
Tut nicht, als wäre nichts geschehen.
Versucht, uns einfach zu verstehen.

Ralf Korrek, 14.02.2006
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Sterneneltern
© Reg Littlefield
Sterneneltern

Sterneneltern heißen wir,
denn unser Kind verloren wir.
Viel zu früh ist es gegangen,
kaum das sein Leben angefangen...

Wie alt es war? Das ist nicht wichtig!
Wie groß, wie schwer - auch das ist nichtig!
Es war unser geliebtes Kind
und bleibt's, bis wir gegangen sind...

Wißt, wir spüren stets die Schmerzen.
Die Wunde klafft in unseren Herzen.
Drum sagt nichts von den schlimmen Dingen,
die dolchstoßgleich in's Herz uns dringen:

"Warum jammert ihr denn so?
Es war doch nur ein Embryo!
Wer weiß, wozu es gut gewesen,
das es Euch verließ - dies' Wesen...

Ihr seid noch jung, könnt andre haben
und Euch an Kinderlachen laben!
So lang' ist's her, seit es geschehen -
Ihr müßt nun endlich vorwärts sehen..."

Schweigt lieber, statt sowas zu sagen.
Das hilft uns nicht in Tausend Tagen,
auch wenn es von Euch gut gedacht,
weil Ihr Euch um uns Sorgen macht...

Glaubt uns, könnt Ihr's auch nicht ermessen -
wir werden es niemals vergessen!
Es totzuschweigen schmerzt uns sehr,
vergrößert unser Leid noch mehr...

Wollt Ihr uns echte Hilfe bringen,
laßt seinen Namen hell erklingen!
Laßt uns reden, helft uns trauern,
reißt mit uns ein die Schweigemauern...

Ralf Korrek, 17.08.2006
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gebrochenes Herz
Träume

Schön hatte ich's mir vorgestellt
Wärst Du erst auf dieser Welt:

Ich wollte mit Dir spielen gehen
Deine ersten Schritte sehen
Lauschen Deinem ersten Wort
Mit Dir teilen Spaß und Sport
Deine Zuckertüte tragen
Antworten auf Deine Fragen
Dich begleiten durch das Leben
Dir meine ganze Liebe geben

Traurig schau ich Dein Foto an
Mußtest schon gehen, kleiner Mann
Erblicktest nie das Sonnenlicht
Vergessen werde ich Dich nicht!

Ralf Korrek, 08.02.2006
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Spielzeug
Sterne

Tausend kleine Sterne erhellen jede Nacht.
Ein Jeder sieht sie gerne in ihrer klaren Pracht.

Fühlen wir uns einsam, verloren auf dieser Welt -
dann sehen wir nach oben, hinauf zum Sternenzelt.

Dort gibt es einen Stern, der was besondres ist.
Denn dort wohnt unser Sternchen, das unvergessen ist.

Sein Licht dringt in die Seele, es erwärmt das Herz,
kündet uns von Hoffnung, lindert unseren Schmerz.

Und leuchtet um so heller, je mehr wir traurig sind,
denn dann will es uns trösten, unser liebes Kind.

Danke kleines Sternchen, wir lieben Dich so sehr.
Sind wir dereinst zusammen, trennt uns dann nichts mehr.

Ralf Korrek, 24.03.2006
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Sterne
Niemals

Niemals, Kind, werd' ich verstehen
Warum mußtest Du von uns gehen
So vieles hatten wir geplant
Niemals Deinen Tod erahnt

Nie mehr werde ich Dich halten
Nie für Dich die Windeln falten
Nie werde ich Dein Lachen sehen
Nie mit Dir zum Doktor gehen
Nie wirst Du durch die Wohnung krabbeln
Nie Deine ersten Laute brabbeln
Nie dann endlich "Mama" sagen
Nie uns tausend Dinge fragen
Nie Deine ersten Schritte gehen
Nie die helle Sonne sehen
Nie in der Schule fleißig schwitzen
Nie kannst Du einen Freund besitzen
Nie mit uns durch's Leben schreiten
Nie uns'rem Dasein Freud' bereiten

Niemals, Kind, werd' ich verstehen
Warum mußtest Du von uns gehen
Du größter Schatz, den wir besessen
Niemals, Kind, wirst Du vergessen

Ralf Korrek, 21.06.2006
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kleine Spuren
Sternenglanz in klarer Nacht

Sternenglanz in klarer Nacht
entflammt den Schmerz mit neuer Macht,
bringt die Erinnerung zurück
an dieses viel zu kurze Glück.

Was würde ich nicht alles geben,
brächte es zurück Dein Leben...
Warum nur Du? Werd's nie verstehen!
Ach, könnte ich Dich wiedersehen...

Der Wind weht leise über's Land,
streift mein Gesicht und meine Hand.
Ist dieser Wind ein Gruß von Dir?
Willst Du die Tränen trocknen mir?

Sternenglanz in klarer Nacht
hat neue Hoffnung auch entfacht,
wenn jetzt auch meine Seele weint -
irgendwann sind wir vereint...

Ralf Korrek, 07.07.2006
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Sternenhimmel
Leben ohne Kind

Der Schmerz, der mich bisher gelähmt,
scheint oft, als sei er schon gezähmt.
An manchen Tagen kann ich lachen
und jede Menge Späße machen...
Doch allzu oft wird mir bewußt,
er schlummert nur in meiner Brust
und wird geweckt so manches Mal,
macht den Alltag dann zur Qual.

Dann seh' ich wieder jenen Raum,
in dem erlosch mein Lebenstraum.
Es brennt erneut das Kerzenlicht;
erhellt, was mir das Herz zerbricht:
In einem Korb, auf Tüchern - weiß -
liegt unser Kind, als schlummert's leis'...
Das Bild erlischt, es bleibt der Schmerz
und bricht mir dabei fast das Herz.

Klar muß man sich eines machen:
Babyglück und Kinderlachen -
schwer ist dies an manchen Tagen
für Sterneneltern zu ertragen,
denn unser Kind fehlt uns so sehr,
kommt nur im Traume zu uns her...
Die Wunde mag die Zeit vertreiben,
doch stets wird eine Narbe bleiben!

So lebe ich mein Leben weiter,
oftmals traurig, manchmal heiter.
Alleine bin ich dabei nicht -
ich trag' im Herz dies Kerzenlicht,
Erinnerungen an mein Kind
und Wünsche, die verloren sind.
Die Hoffnung auf ein Wiedersehen
wird ebenfalls nie mehr vergehen...

Ralf Korrek, 22.05.2006
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Leere...
In manchen Nächten

In manchen Nächten liege ich wach
Kann nicht schlafen, denke nach...

Wie hättest Du wohl ausgesehen?
Wann hattest Du gelernt zu gehen?
Wärst sicher fröhlich, hättest viel gelacht,
Mit Mama geschmust und ihr Freude gemacht!

All das wird leider nie geschehen;
Du musstest leise von uns gehen.

Und doch - Du bist nicht wirklich fort!
Wohnst nur an einem anderen Ort.
Ich weiß, Du bist jetzt nicht allein!
Spielst mit den andern Kinderlein...

In allen Nächten denke ich:
Mein Sternenkind, ich liebe Dich!
In meinem Herz ist immer Platz
Für Dich, geliebter kleiner Schatz!

Ralf Korrek, 02.02.2006
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In manchen Nächten
Warum?

Mein Denken kreist um eine Frage.
Ich stell' sie mir an jedem Tage:
Warum?

Ich wünschte mir ein Baby sehr,
doch bleibt das Kinderbettchen leer.
Warum?

Ich muß zu einem Friedhof eilen,
will ich bei meinem Kind verweilen.
Warum?

Mein Kind sah nie das Sonnenlicht,
es hatte diese Chance nicht.
Warum?

Tausend Träume sind zerbrochen,
tiefe Trauer ausgebrochen,
statt dem erhofften Kinderglück
(Es zerbrach in tausend Stück).

Warum?

Ralf Korrek, 17.04.2006
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Warum...
Ein echter Mann

Ein echter Mann ist selbstbewußt,
verbirgt den Kummer in der Brust,
zeigt seine Trauer anderen nicht,
hat steingemeißelt sein Gesicht.

Man hat dies schon oft vernommen
und als gegeben hingenommen...
Für mich ist dieses Spiel vorbei!
Ich reiße dies Korsett enzwei.

Tränen netzen mein Gesicht.
Wollt sehen meine Trauer nicht?
Nun, das ist mir einerlei!
Dann schaut ihr halt an mir vorbei!

Denn es peinigt mich der Schmerz,
Gedanken reisen sternenwärts,
erreichen jenen fernen Platz,
wo nun wohnt mein kleiner Schatz.

Nur so kann ich ihm nahe sein.
Erinnerung blieb mir allein.
All meine Träume sind verflogen.
All meine Hoffnung ist betrogen.

Ich schmiedete so manchen Plan,
der sich nun nicht erfüllen kann...
Als Mann darf ich das nicht betrauern?
Wer dieses denkt, ist zu bedauern!

Ich bleib' in keinem Falle still!
Ich werde schreien, wenn ich will!
Und weinen, wenn die Seele schreit!
An jedem Ort und jederzeit!

Ralf Korrek, 12.06.2006
[nach oben]



Ein echter Mann
Ich suche endlos

Ich suche endlos ohne Rast.
Glaube Dich erreichbar fast,
doch wird die Suche niemals enden -
ich bleib' zurück mit leeren Händen.

Ich suche endlos überall,
mit großem Sehnen jedesmal,
in dichten Wolken über mir
nach einem kleinen Wink von Dir.

Ich suche endlos in der Nacht.
Bin oftmals um den Schlaf gebracht.
In klarer Nacht am Sternenzelt
suche ich nach Deiner Welt.

Ich suche endlos immerdar
das kleine Wunder, das einst war.
Ich weiß, Du kommst nie mehr zurück -
doch wäre das mein größtes Glück...

Ich suche endlos in Gedanken,
auch im Traume ohne Schranken,
der verfliegt viel zu geschwind,
nach Dir, geliebtes Sternenkind.

Ich suche endlos nicht allein.
Wirst immer mein Begleiter sein.
Nicht körperlich, doch stets im Herzen.
Spendest Trost, linderst die Schmerzen.

Ich suche endlos mit dem Wissen
Dich stets zu lieben, Dich zu missen.
Am Ende meiner Erdenstunden -
habe ich Dich dann gefunden?

Ralf Korrek, 07.08.2006
[nach oben]



Wo nur ist mein Schatz...
Unauslöschbar

Unauslöschbar eingebrannt
Das Gefühl auf meiner Hand
Die Dich hielt so kurze Zeit
Bleibt leer für alle Ewigkeit

Unauslöschbar auch der Schmerz
Obwohl Du lebst in meinem Herz
Bist Du doch unendlich fern
Hätt' Dich an meiner Seite gern

Unauslöschbar brennt die Wut
Über manch' Gedankengut
Offiziell gab es Dich nicht
Viel zu klein war Dein Gewicht

Unauslöschbar ist die Trauer
Über diese Schweigemauer
Über die Gesetzeslage
Und auch über diese Waage

Unauslöschbar ist mein Wille
Einzubrechen in die Stille
Werd' immer Deinen Namen nennen
Mich zu meinem Kind bekennen

Ralf Korrek, 30.05.2006
[nach oben]



Unauslöschbar eingebrannt...
Der Regenbogen-Traum

Schau im Sommerregen
Von Sonnenlicht durchzogen
Dem Himmelszelt entgegen

Sieh den Regenbogen
Bunt und filigran
Vor dunklen Wolkenwogen

Er zieht uns in den Bann
Der wundervolle Anblick
Den Atem hält man an

Im allerhöchsten Glück
Dies Schauspiel zu erleben
Kommt dieser Traum zurück

Mein Herzblut würd' ich geben
Um durch die Zeit zu gehen
Zum Schicksalspunkt zu streben

Und mein Baby wiedersehen
Es streicheln halten küssen
Versuchen zu verstehen

Ich werd' es stets vermissen
Und doch ganz in der Nähe
In meinem Herzen wissen

Ralf Korrek, 06.07.2006
[nach oben]



Regenbogentraum
Ich sehe zum Kalenderblatt

Ich sehe zum Kalenderblatt
Es jährt sich jene Stunde
Die mein Leben verändert hat
Noch immer klafft die Wunde

Gedanken fliegen mit dem Wind
Mein Liebstes mußte gehen
Warum gerade dieses Kind
Ich werd' es nie verstehen

Kaum kann ich wenden meinen Blick
Von dem besonderen Platz
Halt meine Tränen nicht zurück
Dort steht mein größter Schatz

Erinnerungen an das Kind
Ich werd' es immer lieben
Dinge, die so kostbar sind
Nur sie sind mir geblieben

Ich sehe zum Kalenderblatt
Ich tue dies allein
Niemand sich sonst erinnert hat
An Dich mein Sternchen klein...

Ralf Korrek, 26.06.2006
[nach oben]



Kalender
Einst - Jetzt

Einst sah ich mein totes Kind
Einst flohen Träume mit dem Wind
Einst flossen Tränen ohne Zahl
Einst ward mir jeder Schritt zur Qual

Einst wurde Sehnsucht übergroß
Einst fand ich Schlaf mit Mühe bloß
Einst glaubte ich wir sind allein
Einst formte Schmerz die Worte mein

Jetzt ist die Trauer nicht verschwunden
Jetzt wachsen Narben auf den Wunden
Jetzt kann ich andere Kinder sehen
Jetzt versuch' ich zu verstehen

Jetzt habe ich Angst zu vergessen
Jetzt kann ich anderes Leid ermessen
Jetzt will ich helfen wo ich kann
Jetzt fange ich zu leben an

Ralf Korrek, 14.08.2006
[nach oben]



Uhr
Kindergrab

An jeden, der hier still verweilt,
oder auch vorübereilt:
Laßt die Dinge unverrückt,
womit dieses Grab geschmückt.

Hast Du Kinder, Wandersmann?
Dann sieh' es Dir genauer an.
Hier liegt unser kleines Kind.
Zukunft, die verweht vom Wind.

Diese Blumen, dieser Stein,
dieses Spielzeug (winzig klein),
ist alles was wir können tun
für unser totes Baby nun.

Unser Herz - es schmerzt so sehr.
Brich es bitte nicht noch mehr!
Wenn Du gehst - geh' leise fort,
und nimm nichts mit von diesem Ort.

Ralf Korrek, 27.03.2006

Entstanden unter dem Eindruck der Berichte
über zerstörten und gestohlenen Grabschmuck
Blümchen
Fragen ohne Antwort

Ich trage schwer an dieser Bürde,
wobei ich gern erfahren würde,
warum grad' wir sie tragen müssen...
doch ich werde es nie wissen.

Warum starb gerade unser Kind,
wo andere noch am Leben sind?
Wo nur haben wir versagt...
das ist die Frage, die mich plagt.

Statt Babyglück an allen Tagen
quälen mich so viele Fragen,
doch keine Antwort scheint's zu geben...
zumindest nicht, solang' wir leben.

Zu schnell war dieser Traum zu Ende.
Voll ist das Herz, doch leer die Hände.
Mein Kind, ich denke oft an Dich...
und immer wieder grübele ich:

Was wärst Du für ein Mensch gewesen?
Hättest Du auch gern gelesen,
oder lieber Sport getrieben?
Wärst Du stets Du selbst geblieben?

Wärst Du sportlich, wie Mama?
Oder knuffelig, wie Papa?
Voll Wehmut denke ich daran,
das ich das nie erfahren kann.

Wo Du auch bist, mein kleiner Stern...
Ganz nah bei uns? Unendlich fern?
Ich hoffe, Du bist nicht allein...
geliebt von allen sollst Du sein!

Ralf Korrek, 27.08.2006
[nach oben]



Fragen ohne Antwort
Kindergrab (II)

Stille Grüße, o Wandersmann.
Schau' Dir dies Grab genauer an.
Hier ruht unser kleines Kind.
Nur Tränen uns geblieben sind...

Erscheint es Dir vielleicht auch nichtig:
dieser Ort ist für uns wichtig!
So schlimm auch ist, was uns geschah -
hier sind wir unserem Baby nah!

Hier kommt die Erinnerung zurück
an unser kurzes Babyglück,
an unseren geliebten Schatz -
für uns ist's ein besonderer Platz!

Das Bettchen unserer kleinen Maus
schmücken wir deshalb auch aus
mit Blumen, Spielzeug, Engeln, Kerzen
und sind dabei mit ganzem Herzen...

Ich bitte Dich, o Wandersmann:
Schau' Dir dies Grab genauer an,
doch - lass die Dinge unverrückt,
mit denen dieses Grab geschmückt!

Denn, eines kann ich nicht verhehlen:
von einem Kindergrab zu stehlen,
erlaub' mir bitte das Geständnis,
fehlt mir jegliches Verständnis!

Wurden, heimtückisch auf leisen Sohlen,
die Sachen hier vom Grab gestohlen -
was will der feige Dieb denn nun
mit den geklauten Sachen tun?!

Wird er die Dinge denn verschenken?
Was mag wohl der so Bedachte denken
vom Diebesgut verschenkenden Wicht,
denn unrecht Gut gedeihet nicht...

Glaubt der Dieb, es wird ihm glücken
sein Heim damit gar auszuschmücken?
Ich hoffe, für diese Dreistigkeit
trifft ihn die Gerechtigkeit!

Glück auf dem Weg, o Wandersmann.
Du hörtest uns geduldig an...
Wir hoffen, daß Du uns verstehst -
und nichts entwendest, wenn Du gehst...

Ralf Korrek, 31.08.2007

Auch dieses Gedicht entstand unter dem Eindruck der Berichte
über zerstörten und gestohlenen Grabschmuck
Blümchen
Fragen ohne Antwort (II)

Wie oft schon dachte ich an die Vergangenheit?
Wie oft hab' ich empfunden die tiefste Traurigkeit?
Wie oft davon geträumt, wir wären jetzt vereint?
Wie oft um Dich, mein Kind, manch' Träne wohl geweint?

Warum mußtest Du gehen und bist für immer fort?
Warum lausch' ich der Stille, statt Deinem ersten Wort?
Warum ist Deine Zeit bei mir so kurz gewesen?
Warum es mir nicht vergönnt, Dir Märchen vorzulesen?

Weshalb durftest Du niemals die Sonne sehen?
Weshalb über keine bunte Sommerwiese gehen?
Weshalb nicht Fangen spielen mit einer kleinen Maus?
Weshalb niemals malen ein lust'ges Hexenhaus?

Wann wird der Schatten weichen von meinem wunden Herzen?
Wann wird die Seele heilen und nicht mehr so sehr schmerzen?
Wann wird es mir gelingen, das Ganze zu verstehen?
Wann wird die Stunde kommen, da wir uns wieder sehen?

Ralf Korrek, 27.08.2007
[nach oben]



Fragen ohne Antwort
Ozean meiner Gedanken

Ozean meiner Gedanken
Sturmgepeitscht jeden Tag
Nicht eingesperrt von Schranken
Kann fließen wie er mag

Der Sturm wird sich nie legen
Mein Grübeln nie versiegen
Solang sich Gefühle regen
Weil Wunden offen liegen

Der Nebelhauch der Zeit
Wird mich dereinst umfangen
Lindert zwar das Leid
Doch niemals mein Verlangen

Dich noch einmal zu sehen
Du Sonne meines Lebens
Mit Dir ein Stück zu gehen
Hoffte ich vergebens

Hast uns schon verlassen
Lange vor der Zeit
Dein Bild wird nie verblassen
In alle Ewigkeit

Die Liebe nicht versiegen
Weil sie uns zwei verbindet
Solang' Gedanken fliegen
Den Tod selbst überwindet

Ralf Korrek, 05.09.2006
[nach oben]



Ozean
Der kleinste Stern

Der Glanz einer sternenklaren Nacht -
wer kann ihn begreifen, erfassen?
Seit Urzeiten funkelnde Lichterpracht -
kaum kann man den Blick von ihr lassen!

So nah und doch unendlich fern,
vor Raum und Zeit erhaben,
leuchtet auch der kleinste Stern
und spendet seine Gaben...

Er schenkt uns Ruhe in der Hast
und Mut, wo er uns fehlt;
erleichtert uns'rer Seele Last;
nimmt Kummer, der uns quält...

Er kündet uns von Hoffnung auch,
und von den schönen Dingen...
selbst des Vergessens Nebelhauch
kann ihn nicht bezwingen...

Der kleinste Stern am Himmelszelt,
er wird uns stets begleiten...
in jeder Nacht auf dieser Welt
wird er uns Freud' bereiten...

Ralf Korrek, 04.09.2006
[nach oben]



Sternchen
Ich denke an Dich, mein Kind

Wenn Wolken sich am Himmel drängen
Wenn Früchte an den Bäumen hängen
Wenn Blumen wiegen sich im Wind
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn das Mondlicht hell erstrahlt
Wenn Sternenglanz am Himmel malt
Wenn Sonne durch den Nebel find'
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn Vogelstimmen hell erschallen
Wenn im Herbst die Blätter fallen
Wenn die Tage kürzer sind
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn die Meereswellen rauschen
Wenn sich im Sturm die Segel bauschen
Wenn abends Seemannsgarn man spinnt
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn die Sehnsucht nach mir greift
Wenn Trauer meine Seele streift
Wenn eine bittere Träne rinnt
Denke ich an Dich, mein Kind...

Ralf Korrek, 10.11.2006
[nach oben]



Ich denke an Dich
Wolkenboote

Wolkenboote im Himmelsmeer
tragen Träume hin und her.
Die Segel aufgebläht im Wind
schwebt eines auch zu unserem Kind.

Viel hat das Wolkenboot zu tragen:
Bilder von vergangenen Tagen,
manch unvergessenen Augenblick
vom leider allzu kurzen Glück.

Zunkunft, wie wir sie gedacht.
Bilder voller Farbenpracht.
All die Liebe, die wir spüren,
die wir niemals mehr verlieren.

Auch unsere Trauer, unsere Tränen,
unser Hoffen, unser Sehnen,
unseren Glauben, unsere Fragen,
soll das Wolkenschiffchen tragen.

Solange Wolken am Himmel treiben,
Träume nicht verloren bleiben...
Solang es Wolkenboote gibt,
weiß jedes Kind - es wird geliebt!

Ralf Korrek, 27.10.2006
[nach oben]



Wolken
Eine Bitte an unsere Mitmenschen

Unser Kind hat uns verlassen,
nie werden wir es lachen sehen -
wer kann unseren Schmerz erfassen,
wer kann unser Leid verstehen...

Verzeiht, wenn wir uns so "verwandeln",
doch nichts kann unseren Kummer lindern -
unser Denken, Sehnen, Handeln,
gilt stets unseren Sternenkindern...

Beachtet bitte, was Ihr sagt,
wenn Ihr mit uns sprechen solltet -
damit Ihr uns nicht quält und plagt,
wo Ihr uns doch trösten wolltet...

Worte haben große Macht,
sie spenden Liebe, können heilen -
wählt Eure Worte mit Bedacht,
wollt Ihr uns zur Hilfe eilen...

denn Worte können auch verletzen,
wenn sie uns'rer Trauer höhnen -
können unser Aug' benetzen,
statt mit dem Schicksal uns versöhnen...

Begleitet unseren Weg ein Stück
und wenn wir reden, lauscht uns bitte -
weist unser Baby nicht zurück,
und nehmt es auf in Eurer Mitte...

Ralf Korrek, 04.01.2007
[nach oben]



schützende Hände
Tiefes Schweigen

"Seht her - das ist mein Sternenkind!"
Würd' Euch so gern ein Foto zeigen...
Bin stolz, wie alle Eltern sind!
Doch, Ihr hüllt Euch in tiefes Schweigen.

Sein Name wird mich stets betören;
ist wie Musik aus Himmelsgeigen...
Ach, lasst mich diesen Namen hören!
Brecht bitte Euer tiefes Schweigen.

Ich spüre den verstohlenen Blick...
Doch fällt kein einz'ges Wort, Ihr Feigen!
Warum zieht Ihr Euch so zurück
in die Burg aus tiefem Schweigen?!

Bis sich eines Tages fern
zum Ende meine Kräfte neigen:
Nie vergess' ich meinen Stern...
Und niemals Euer tiefes Schweigen!

Ralf Korrek, 01.02.2007
[nach oben]



Burg
Traumgedanken, Gedankenträume

Traumgedanken, Gedankenträume -
schaffen meinen Wünschen Räume:

Funkelsterne, Sternenfunkeln -
behütet gut mein Kind im Dunkeln...

Schäfchenwolken, Wolkenschäfchen -
seid Bett und Kissen für sein Schläfchen...

Baumesblüten, Blütenbäume -
schenkt ihm bitte süße Träume...

Strahlesonne, Sonnenstrahlen -
lasst's sich in Eurer Wärme aalen...

Schellenkasper, Kasperschellen -
bring' es zu seinen Spielgesellen...

Mondgesicht, Gesichtermond -
sag' ihm: im Herz es bei mir wohnt...

Meerestränen, Tränenmeer -
ach, ich vermisse es so sehr!

Ralf Korrek, 07.03.2007
[nach oben]



eine Kerze für jedes Sternchen
Wie mag es wohl sein...

Wie mag es wohl sein, wenn man morgens erwacht
und unbeschwert in den Tag hinein lebt,
wenn alles gelingt, was man für sich erstrebt
und Fortuna einem die Hand reicht und lacht...

Wie mag es wohl sein, sich am Leben zu freuen,
statt sich mit Kummer und Sorgen zu plagen,
statt begangene Fehler aus früheren Tagen
zu verfluchen und zu bereuen...

Wie mag es wohl sein, keine Tränen zu kennen
und keine verwundete Seele zu haben,
wenn man Liebe empfängt, um sich daran zu laben,
wenn die Feuer der Hoffnung im Herzen noch brennen...

Ralf Korrek, 10.04.2007
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unbeschwert
Laßt ihre Namen hell erklingen!

Heut' werden viele Kerzen brennen
und die Dunkelheit durchdringen..
weithin soll man ihr Licht erkennen,
soll'n Wärme in die Herzen bringen.

Jede Kerze wird entzündet
für ein ganz besonderes Kind.
Allen Menschen sei verkündet,
daß wir stolze Eltern sind!

Eltern kleiner Engelein,
die von uns gingen vor der Zeit
in eine Welt, so schön und rein -
geliebt in alle Ewigkeit!

Manch' Seelen nur die Erde streifen,
hört man weise Männer sagen...
schwer ist es dennoch zu begreifen,
noch schwerer manchmal zu ertragen.

Wenn uns auch oftmals Kummer plagt,
weil wir sie so sehr vermissen
und Traurigkeit am Herzen nagt,
gibt uns doch Hoffnung, daß wir wissen:

Der Liebe unsichtbares Band
verbindet uns mit unseren Kindern...
hält jeglicher Belastung stand
und hilft, den Trennungsschmerz zu lindern.

Niemals werden wir vergessen,
nicht verneinen, noch verschweigen,
welch großes Glück wir einst besessen -
dies soll der Glanz der Kerzen zeigen!

Nehmt Euch einander an der Hand
und schaut das helle Lichtermeer -
denkt an das Sternenkinderland,
denn eines wünschen wir uns sehr:

Sie sollen nicht vergessen sein!
Das Schweigen wollen wir bezwingen!
Stimmt alle in den Chor mit ein!
Laßt ihre Namen hell erklingen!

Ralf Korrek, 18.04.2007
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eine Kerze für jedes Sternchen
Heut' besuche ich mein Kind

Heut' besuche ich mein Kind
Denn ich vermisse es so sehr
Bäume wiegen sich im Wind
Der ganze Platz ist menschenleer

Von weitem sehe ich das Ziel
Umrahmt vom frischen Grün der Wiesen
Dreht sich keck ein Windradspiel
Als wollte mich mein Kind begrüßen

Dann steh' ich still an jenem Ort
An meines Babys Ruheplatz
So nah und doch zugleich weit fort
Ist mein geliebter kleiner Schatz

Tausend Bilder, tausend Träume
Gehen mir durch Haupt und Herz
Nur die zeitlos alten Bäume
Sehen mich in meinem Schmerz

Eines wird stets Trost mir sein
Der Gedanke macht mir Mut
Das mein Baby nicht allein
Hier in seinem Bettchen ruht

Sternenkinder ohne Zahl
Sind an diesem Platz vereint
Fernab ird'scher Hast und Qual
Stets geliebt, vermisst, beweint

So sehr auch dieser Ort bedrückt
Wurde er mit ganzem Herzen
Voller Liebe ausgeschmückt
Mit kleinen Engeln, Spielzeug, Kerzen

Für heute muß ich leider fort
Doch zieht es mich bald wieder her
Dann besuche ich mein Kind
Denn ich vermisse es so sehr

Ralf Korrek, 10.05.2007
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Park
Rückblick - Ausblick

Einst sahen wir die Sonne lachen
Schienen doch mit Leichtigkeit
Vollkommen unser Glück zu machen...

Längst schon hat der Strom der Zeit
Unzähmbare Urgewalt
Verschlungen die Vergangenheit

Längst schon sind die Kerzen kalt
Brannten einst in dunkler Stunde
Auch die Worte sind verhallt

Längst schon Narben trägt die Wunde
Kann doch niemals vollends heilen
Gibt von unserer Sehnsucht Kunde

Längst schon hilft es Kraft zu teilen
Gemeinsam diesen Weg zu gehen
Einander stets zu Hilfe eilen

Längst schon möchten wir verstehen
Suchen Antwort auf die Fragen
Warum all jenes ist geschehen

Längst schon woll'n wir nicht nur klagen
Nicht das Schicksal nur beweinen
Sondern Trost und Hoffnung wagen...

Dereinst wird die Sonne scheinen
Im fernen Sternenkinderland
Wird was getrennt ward sich vereinen

Ralf Korrek, 23.05.2007
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Rückblick - Ausblick
Die Welt erstrahlt im Sonnenlicht

Die Welt erstrahlt im Sonnenlicht;
kein Grund zur Sorge und zum Klagen!
Mich erreicht das Leuchten nicht,
weil mich die Gedanken plagen:

Ach läge jetzt mein Baby hier,
schaute mich voll Neugier an
und stibitzte die Brille mir
(Ob man die wohl essen kann?)

Ach wäre das ein Freudentag,
hörten wir es "Mama" sagen...
oder es sehen, auf einen Schlag,
seine ersten Schritte wagen.

Ach könnten wir ihm alles geben,
was kleinen Kindern Freude macht...
viel Zeit zum spielen, Spaß am Leben,
wie Sandburg bauen und Kissenschlacht.

Ach würde es mein Herz erwärmen,
könnte ich es nochmals sehen...
doch umsonst ist all das schwärmen;
zu den Sternen mußt' es gehen.

Die Welt erstrahlt im Sonnenlicht;
kein Grund zur Sorge und zum Klagen?
Mein Baby sah die Sonne nicht,
dies wird mich auf Ewig plagen.

Ralf Korrek, 20.06.2007
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strahlende Sonne
kleiner Engel

Sag mir, kleiner Engel, wo ist Deine Welt?
Ist es dort bunt und schön, wie's Kindern gut gefällt?
Wohnst Du kuschelig warm im hellen Wolkenhaus?
Und wie sieht von dort oben ein Regenbogen aus?

Sag mir, kleiner Engel, hast Du Freunde dort,
und bist nicht allein an jenem fernen Ort?
Spielt Ihr schön zusammen, ohne Zank und Streit?
Erzählt Ihr Euch Geschichten vor der Schlafenszeit?

Sag mir, kleiner Engel, träumst Du manchmal von mir?
Kannst Du mich wirklich hören, wenn ich sprech' zu Dir?
Und wenn ich einmal weine, siehst Du meine Tränen?
Erahnst Du meine Wünsche, mein nimmermüdes Sehnen?

Sag mir, kleiner Engel, wie lern' ich zu verstehen,
daß so viele Babys zu den Sternen gehen?
Hilf mir zu akzeptieren, daß Du nicht bei mir bist...
und tröste bitte jeden, der auch sein Kind vermißt.

Ralf Korrek, 03.07.2007
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Engelchen
Ein kleines Zeichen

Ein kleines Zeichen nur von Dir,
liebes Kind, das wünsch' ich mir...
das mir sagt, es geht Dir gut;
das neue Hoffnung bringt und Mut.

Wie lebt es sich im Sternenland,
mit anderen Kindern Hand in Hand?
Ist es da wirklich bunt und schön,
und könnt Ihr uns von dort aus sehen?

Ihr seid bestimmt ein munteres Völkchen;
tobt lustig durch die Kuschelwölkchen
und spielt den lieben langen Tag...
das sind Gedanken, die ich mag!

Zwar werdet Ihr uns immer fehlen,
doch würde es uns nicht so quälen,
hätten wir die Sicherheit:
es geht Euch gut für alle Zeit!

Drum, macht Ihr mal mit dem Spielen Pause,
schickt bitte einen Gruß nach Hause
und helft uns, daß wir ihn erkennen...
(und nicht die "Sternchenpost" verpennnen)

Ein Schmetterling oder ein Traum,
ein wunderschöner Apfelbaum,
ein Wölkchen gar, ein Schneckenhaus -
wie sieht dieser Gruß wohl aus?

Ich geb' nicht auf, werd' immer hoffen
und halte stets die Augen offen,
denn eines Tag's wird's mich erreichen:
von meinem Kind ein kleines Zeichen...

Ralf Korrek, 01.08.2007
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ein kleines Zeichen
Sternchen's ET

Heute fühle ich mich leer
Mein Blick schweift ruhelos umher
Was ich suche, bleibt verloren
Heut' wäre unser Kind geboren
Ich hole traurig Stück um Stück
Die Erinnerung zurück
An jenen Tag, an jene Stunde
Als uns traf die schlimme Kunde
Unser Traumschiff war zerschellt
Unser Glück entfloh der Welt
Warum - das werd' ich nie erfahren
Doch danach suchen in den Jahren
Die mir noch zu leben bleiben
Möchte so gerne rückwärts treiben
Im Strom der Zeit - Dich nochmal spüren
Dich anzusehen, zu berühren...
Es kann nicht sein, das ist mir klar
Doch wäre es so wunderbar...
Ich zünde eine Kerze an
Damit sie jeder sehen kann
Denn Du wirst nicht vergessen sein
Sollst wissen - Du bist nicht allein

Ralf Korrek, 10.05.2006

Dies Gedicht entstand an Alexanders geplantem Entbindungstermin.

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leeres Bettchen
Sternchen's Geburtstag

Geburtstag hat mein Sternenkind,
darum fliege ich geschwind
hinter jenen Wolkenschleier,
denn dort steigt die große Feier!

Auf einer weiten Blumenwiese,
umweht von einer warmen Brise,
steht ein großer, runder Tisch
mit Leckereien, bunt und frisch.

Der Tisch ist reichlich eingedeckt
mit allem, was den Kindern schmeckt:
Brause, Naschis, Schokotorte,
Pudding, Obst in jeder Sorte!

Alle Stühle sind besetzt,
denn die Party startet jetzt
und heut' sitzt auf dem Ehrenplatz
mein geliebter kleiner Schatz!

Alle naschen, alle schmausen,
scherzen in den Schlemmerpausen...
so vergeht in froher Runde
manche schöne Feierstunde.

Ist dann gut gefüllt der Bauch,
spielt die Schar natürlich auch!
Alle Sternchen, groß und klein,
tanzen lustig Ringelreih'n...

Am Abend klingt die Feier aus.
Die Sternchen ziehen zum Wolkenhaus
und schlummern bald schon friedlich ein...
Ob sie wohl träumen von Daheim?

Die Wolkenschleier sind geschlossen.
Ich hab' dies' kurze Glück genossen
und spüre neben Traurigkeit
Hoffnung auch, und Dankbarkeit!

Ralf Korrek, 26.11.2006
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Geburtstagskerze
Du hast uns zu stolzen Eltern gemacht!

Vom Tag an, da wir von Dir gewußt,
schlug schneller das Herz in unserer Brust.
Schon planten wir unser neues Leben;
Dir galt uns're Liebe und unser Streben.

Liebevoll hatten wir alles geplant...
und niemals das bittere Ende erahnt.
Nun spüren wir Sehnsucht und Trauer, für immer.
Verwaist ist Dein Platz im Kinderzimmer.

In Tausend Scherben liegt unser Glück.
Nur wenige Dinge blieben zurück...
doch zeigen sie allen - es hat Dich gegeben!
Du gehörst nun für immer zu unserem Leben.

Wir spüren, daß Du unser Schutzengel bist
und wissen jetzt, was wirklich wichtig ist...
Nun sehen wir die Dinge mit anderen Augen
und merken auch, was wirkliche Freunde taugen.

So klein Du auch warst und so kurz unsere Zeit,
wir lieben Dich in alle Ewigkeit
und schauen zu Dir auf in sternklarer Nacht...
Du hast uns zu stolzen Eltern gemacht!

Ralf Korrek, 21.09.2007

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Schmetterling und Scherben
Gedankenreise

Ist mir manchmal schwer um's Herz
und mich peinigt Gram und Schmerz,
dann netzen Tränen mein Gesicht
und ich entzünde ein Kerzenlicht...

Nun gehen die Gedanken leise,
doch unaufhaltsam, auf die Reise
vorbei an Berg und See und Strand
in's ferne Sternenkinderland...

Von weitem grüßt das Wolkenhaus,
grad' strömen alle Kinder 'raus,
und sie verbringen manche Stunde
bei Spaß und Spiel in lust'ger Runde...

Das mach hungrig, ist doch klar
und darum zieht die frohe Schar
nun schnell zum Wolkenspeisesaal
und verzehrt ein leckeres Mahl...

Nach einer kleinen Mittagsruh'
geht es dann wieder quirlig zu.
Man spielt und tobt ganz ungezwungen,
es wird gebastelt und gesungen...

Nach soviel Spaß und Heiterkeit
ist es dann langsam Schlafenszeit.
Auf jedes Kindlein, das ist nett,
wartet ein Kuschelwolkenbett...

Schließlich gehen im Wolkenhaus
nach und nach die Lichter aus.
Nach einem allerletzten Blick
kehrt dann die Wirklichkeit zurück...

Die Kerze spendet warmes Licht
und Tränen netzen mein Gesicht,
doch spüre ich trotz Gram und Schmerz,
wie Trost und Hoffnung wärmt mein Herz...

Kann auch mein Kind nicht bei mir sein,
ist's jetzt bestimmt nicht ganz allein,
sondern spielt im Wolkenland
mit anderen Kindern Hand in Hand...

Ist er auch jetzt so furchtbar fern,
spüre ich meinen kleinen Stern
ganz nahe auf wunderbare Weise
allein durch die Gedankenreise...

Ralf Korrek, 11.10.2007

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Gedankenreise
Die kurze Zeit mit Dir, mein Kind

Die kurze Zeit mit Dir, mein Kind -
ein leiser Hauch der Ewigkeit,
flüchtig wie der Sommerwind,
entflohen in die Vergangenheit...

Manchmal scheint alles nur ein Traum,
ein Zerrbild meiner Phantasie,
unwirklich und greifbar kaum -
und doch vergesse ich Dich nie...

Du bist ein Teil von meinem Leben!
Auch wenn wir nicht zusammen sind,
hat sie mir doch so viel gegeben -
die kurze Zeit mit Dir, mein Kind...

Ralf Korrek, 20.11.2007

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Schmetterlinge
Die besonderen Tage

Geburtstag, Ostern, Weihnachtszeit
läßt kleine Kinderaugen strahlen
voller Glück und Heiterkeit -
schön ist es, sich das auszumalen...

Mein Kind, wie gerne würde ich
auch mit Dir solch' Tag erleben,
denn das würde sicherlich
sehr viel Spaß und Freude geben...

Das ist ein wunderschöner Traum,
doch bleibt es nur ein Traum allein,
vergänglicher als Meeresschaum,
denn Du kannst nicht bei mir sein...

Statt mit Dir Jux und Ulk zu wagen,
erfüllt mich tiefe Traurigkeit -
erst recht an den besonderen Tagen
Geburtstag, Ostern, Weihnachtszeit...

Ralf Korrek, 25.11.2007

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Luftballons
Land der Sternenkinder (c)2006
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